Autismus-Spektrum-Störung: Einführung und Diagnostik

Dr. Claudia Hackl-Zuccarella

Epidemiologische Untersuchungen zeigen, dass die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) bei etwa zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung vorliegt. In psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgungskontexten ist der Anteil betroffener Personen jedoch signifikant erhöht. Gleichzeitig zeigt sich, dass die ASS im Erwachsenenalter weiterhin häufig verspätet erkannt, unzutreffend klassifiziert oder primär über komorbide Störungsbilder erfasst wird. Dies hat substanzielle Auswirkungen auf Behandlungsverläufe, Therapieplanung und Prognose.

Mit der zunehmenden gesellschaftlichen Sichtbarkeit von Autismus ist in den letzten Jahren zudem ein deutlicher Anstieg an Selbstzuschreibungen zu beobachten. Empirische Daten legen jedoch nahe, dass diese mit der fachdiagnostischen Einschätzung nur in einem Teil der Fälle übereinstimmen. Daraus resultieren diagnostische Unsicherheiten, Fehletikettierungen sowie nicht selten inadäquate therapeutische Interventionen.

Der Workshop vermittelt eine strukturierte, leitlinienorientierte und zugleich klinisch-praktische Einführung in die Diagnostik der ASS im Erwachsenenalter. Im Fokus stehen die differenzierte Anwendung diagnostischer Kriterien, die multimodale Informationsintegration (Anamnese, Fremdanamnese, Testpsychologie, klinische Beobachtung) sowie die systematische Abgrenzung gegenüber häufigen Differentialdiagnosen.

Ziel der Veranstaltung ist es, die diagnostische Sicherheit der Teilnehmenden nachhaltig zu erhöhen, Fehldiagnosen zu reduzieren und eine fundierte, verantwortungsvolle Indikationsstellung im klinischen Alltag zu unterstützen.

Hinweis: Um eine gute Arbeitsatmosphäre zu gewährleisten, bitten wir Sie bei unseren Praxisworkshops mit Bild & Ton teilzunehmen.

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Im Detail

Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten; Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeut*innen

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