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Looping-Effekte im Netz: Wenn Social Media unsere Psyche erklärt

Dipl.-Psych. Thorsten Padberg

Looping-Effekte im Netz: Wenn Social Media unsere Psyche erklärt
OAP

Es kommen immer häufiger Klient*innen mit selbstgestellten Diagnosen in die Praxen, die weit von der fachlichen Definition abweichen. Dafür mit entscheidend ist ihre ständige Besprechung auf sozialen Plattformen wie TikTok. So entwickelte sich im Jahr 2021 eine regelrechte Epidemie von TikTok-Tics. In Wahrheit hatten diese aber fast nichts mit der in der Fachliteratur beschriebenen neurologischen Störung gemein — dafür aber sehr viel mit spektakulären Darstellungen auf der sozialen Plattform. Oder Klient*innen benennen eine mangelnde „Objektpermanenz“ als Ursache ihrer Beziehungsschwierigkeiten, angeblich ein typisches Problem von ADHS. Objektpermanenz als Teil ADHS gibt es (zumindest bisher) jedoch ebenfalls nur auf TikTok.

Psychische Störungen haben definitionsgemäß einen psychischen Anteil. Weil Menschen auf ihre Diagnosen reagieren/sie überdenken/sie für sich „verarbeiten“, bewirkt der Erhalt einer Diagnose (oder der Glaube, eine solche Diagnose zu haben) eine Veränderung in der Person. Der Philosoph Ian Hacking hat diese Besonderheit von Diagnosen unter dem Begriff „Looping-Effekte“ beschrieben. 

Der Vortrag stallt dar, wie in der Bevölkerung psychische Konzepte immer ungenauer und breiter (d.h. allumfassender) verwendet werden. Dazu liegt unter dem Stichwort „concept creep“ bereits empirische Forschung vor.

Die öffentliche Besprechung von psychischen Problemen hat eine zu begrüßende Offenheit befördert. Der Vortrag widmet sich aber zentral der Frage, inwiefern durch den aktuellen Umgang mit psychiatrischen Diagnosen in der Öffentlichkeit ein bedenklicher „Zirkel zunehmender Zerbrechlichkeit“ ausgelöst werden könnte.

 

 

 

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Im Detail

Psychologische und ärztliche Psychotherapeut*innen; Kinder-und Jugendlichen Psychotherapeut*innen, Interessierte aus anderen klinisch tätigen Berufsgruppen wie Pflegefachkräfte, Körpertherapeuten, Kunsttherapeuten, Heilpraktiker, Psychologen etc..

Ein Antrag auf Akkreditierung dieser Veranstaltung ist bei der LandespsychotherapeutenkammerBaden-Württemberg gestellt. Die Punkte werden in der Regel von allen Psychotherapeuten- und Ärztekammern in Deutschland, Österreich und der Schweiz anerkannt. Im Anschluss an die Veranstaltung erhalten Sie automatisch eine E-Mail mit Ihrer Teilnahmebescheinigung und Ihren Fortbildungspunkten.

Sie benötigen ein internetfähiges Endgerät (Computer, Tablet oder Smartphone) mit Lautsprechern und eine stabile Internetverbindung. Der Vortrag wird über die Zoom Webinarplattform (nicht als Zoom-Meeting) abgehalten. Als Teilnehmer*in sind Sie nicht über die Kamera sichtbar und können Ihr Mikrofon nicht nutzen. Sie haben aber die Möglichkeit, über den Chat und über "Fragen/ Antworten" aktiv an der Veranstaltung teilzunehmen.

Sie erhalten am Tag der Veranstaltung den Zoom-Link zur Teilnahme und die Veranstaltungsunterlagen per E-Mail zugesandt. Zur Teilnahme müssen Sie lediglich den Link anklicken und das Webinar/ Meeting wird automatisch in Ihrem Browser geöffnet. 

Wann?

Do. 25.6.2026

18.00 - 19.30

Wo?

Online via Zoom

Kurstyp

Vortrag

CME

2 Punkte

Noch genug Plätze frei

Teilnahmegebühr

40,00 €
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40,00 €