Die ICD-11 wird erstmals ein eigenes Kapitel für chronische Schmerzen enthalten. Alle chronischen Schmerzen werden biopsychosozial konzeptualisiert. Die weitreichenden Veränderungen beruhen auf dem Wissenszuwachs bei Schmerzen, der nicht zuletzt auf psychologischer Forschung und erfolgreichen interdisziplinären Behandlungskonzepten beruht.
In der ICD-11 wird zwischen "chronischen primären Schmerzen“ als eigenständiger Erkrankung und chronischen sekundären Schmerzen, die sich zumindest zu Beginn als Symptom einer Grunderkrankung (z. B. rheumatoide Erkrankung, Krebs, Schlaganfall) entwickelt haben, unterschieden. Sowohl für chronische primäre als auch sekundäre Schmerzen gibt es die Möglichkeit, in optionalen Zusatzcodes das Vorliegen psychosozialer Faktoren zu dokumentieren.
In der Veranstaltung wird ein Überblick über die neue Klassifikation und ihre Möglichkeiten gegeben. Ein besonderes Augenmerkt wird auf den Neuerungen liegen, die für Psycholog:innen besonders relevant sind und die Anwendung an Fallbeispielen demonstriert.
Literatur:
Barke, A., Korwisi, B., Nilges, P, Rief, W., Treede, R.-D. (2023) Alles anders? Chronische Schmerzen sind in der ICD-11 keine psychische Störung mehr! Psychotherapeutenjournal 1/23, 4-12.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Live-Mitschnitt vom 07.11.2024
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